Kolkata & Taiwan 2023 blog

19. November - Kulinarische Kultur bei Ivy, Formosan Coffee und in der Nep.Lounge Bar

Der heutige Tag gehörte ausschließlich der Kulinarik. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus weit in den Norden Taipehs und besuchten Ivy's Kitchen, die Kochschule von Ivy Chen, deren aktuell erschienenes Buch "Made in Taiwan" wir gestern im Eslite Bookstore gekauft haben, noch ohne zu ahnen, dass es sich bei der Co-Autorin um die Person handelt, bei der wir heute ein taiwanisches Menü zubereiten würden. Die Fahrt mit dem Bus war dann schon die erste Lektion des Tages, hier endet weitgehend die Welt der englischen Beschriftungen in lateinischen Buchstaben, zum Glück gibt es freundliche Menschen und auch Google Maps. Als wir Pauline geschrieben haben, dass wir die Adresse von Ivy's Kitchen in Maps nicht finden, war sie schon etwas überrascht, da alle anderen Gäste die Adresse einfach dem Taxifahrer zeigen, und auch Ivy äußerte sich dahingehend, dass sie unsere Anreise mit dem Bus doch erstaunt hat.

Das Kochen mit Ivy war dann wunderbar, wir wurden mit Oolong-Tee begrüßt, plauderten etwas über unsere Taiwan-Erlebnisse und schritten dann zu dritt zur Tat. Wantan-Suppe mit Nudeln, Drei-Tassen-Huhn und Weißkohl mala und Essig wurden zubereitet und schließlich verspeist, nebenbei rekapitulierten wir unsere kulinarischen Erfahrungen in Taiwan und Ivy freute sich sichtlich über unser Interesse an ihrem Land, dem Essen im Allgemeinen aber auch die Tatsache, dass wir Details wie "black mountain pepper" und die verschiedensten Früchte der Saison und Regionen so zu schätzen wissen. Da sie so ziemlich die ganze Welt bereist hat, uns also weit voraus ist, konnten wir uns auch über manches außerhalb Taiwans austauschen, das Ulmer Fischerviertel und die Art der Kohlzubereitung in Deutschland zum Beispiel.

Ivy's Kitchen

Gegen 14Uhr sagten wir Ivy "auf Wiedersehen", natürlich nicht ohne uns ihr Buch signieren zu lassen, eine bleibende Erinnerung an diesen schönen und lehrreichen Mittag.

Nach der nun schon unproblematischeren Rückfahrt zum Hotel begaben wir uns zum nächsten kulinarischen Höhepunkt, bereits erspäht aber von Ivy auch nochmal bestätigt, eine Filiale des "Formosan" Kaffeehauses, eine Rösterei für taiwanischen Kaffee. Die Qualität des Materials und der Zubereitung ist auf höchstem Niveau, man bekommt ein Set mit eisgekühltem und heißen Kaffee gereicht, probiert wird zunächst der geeiste, bei dieser Temperatur entfalten sich komplett andere Aromen. Ich probierte den sehr säurehaltigen Alishan Kaffee, sehr lecker aber auch sehr exklusiv, und da ich mich nicht für einen Kaffee-Gourmand halte gab es kein weiteres Souvenir, bei ca. 150€/kg wären Perlen vor die viel zitierte Sau geworfen worden.

Formosan Coffee

Formosan Coffee

Nach diesem Genuss schritten wir zum vermeindlich nächsten Höhepunkt, entgegen unserer bisherigen Annahme wird laut Ivy aus den Trauben in Taiwan sehr wohl Wein erzeugt, und der sei auch sehr gut, vor allem der Weiße. Also begaben wir uns in ein sehr edles Geschäft für Whiskeys und Weine, stöberten dort unter den Argusaugen der Angestellten in den Regalen, wurden aber nicht fündig, fragten nach, und wurden belehrt, wir sollen doch bitte die süße, minderwertige Plörre im Supermarkt kaufen, nicht im Fachgeschäft. Wie nun die Wahrheit über taiwanischen Wein lautet muss weiter erforscht werden, wir wissen es nicht. Erfolgreicher verliefen dann unsere Forschungen in einem etwas größeren Supermarkt, und das eine oder andere zum Vollstopfen der letzten Ecken unserer Taschen wurde eingekauft, immerhin hat sich unser Freund Tom bereit erklärt, uns am Dienstagmorgen vom Flughafen in München abzuholen und zum Bahnhof zu fahren, was das Transportproblem deutlich entspannt.

Auf dem Rückweg sahen wir schließlich in einem kleinen Park einen größeren Vogel, den wir noch identifizieren müssen, schauten kurz beim Weihnachtsmarkt an der Metro-Station vorbei und landeten schließlich, wie am ersten Abend, in der Nep.Lounge Bar, dieses Mal bei exklusiven und gepflegten Moscow Mules und Buckskin Black Bieren. Die Bar ist cool, die Gäste auch, die Temperatur entsprechend, der Aufenthalt also Teil der Akklimatisierung, denn morgen ist schon der letzte Tag unserer Reise. Wir werden aber versuchen, den Tag nochmals voll und ganz zu nutzen, und ihn nicht zum "warten auf den Flughafentransfer"-Tag zu degradieren.


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