Kolkata & Taiwan 2023 blog

16. November - Murmeltiertag und zurück auf Start

Heute war Murmeltiertag, um nach "Lost in Translation" auch "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray zu bemühen. Vermutlich starten die Mitarbeiterinnen des Chenrg Yuan Hotels jeden Morgen um genau 8Uhr zum Beginn des Frühstücks dieselbe CD. Um exakt 8:40Uhr ist dann Greensleeves an der Reihe und ich gehe zur Kaffeemaschine, um den dritten Milchkaffee zu holen. Zu genau diesem Zeitpunkt meldet die Maschine, dass der Satzbehälter voll ist, und geleert werden muss, und ich mache dieselbe Mitarbeiterin darauf aufmerksam. Ich denke, sie hat die Situationskomik auch erkannt.

Der ergiebige Regen hatte aufgehört und wir fuhren mit dem Auto um den halben Sonne-Mond-See zum Shuishe Pier, bestiegen dort mit Eis-Tee versorgt das Taxi-Boot, und ließen uns zum Syuanguang Pier fahren (oder Xuanguang, es gibt keine einheitliche Schreibweise). Dort besorgte Vincent uns noch die besten Tee-Eier der Region, die ausgezeichnet schmeckten, er hat einfach überall seine speziellen Quellen, dann sahen wir uns den Xuanguang Tempel an, der für Xuan Zang errichtet wurde, einem legendären Wandermönch, der im 7. Jahrhundert Indien bereiste, und aus Bodhgaya den Buddhismus nach China brachte. Als nächstes fuhr das Taxi-Boot nach Yidashao, Murmeltiertag eben, und wir schritten nochmals die uns schon gut bekannten Sträßchen des Feriendorfs ab, in dem wir gerade zwei Nächte verbracht haben. Dritte und letzte Etappe des Bootes war dann die Rückfahrt zum Shuishe Pier und wir verabschiedeten uns vom Wasser nun endgültig von Yidashao.

Abschied von Yidashao

Es folgte die Rückfahrt aus den Bergen nach Taipeh, wir passierten riesige Städte, endlose Industrieanlagen, sahen das viertgrößte Kohlekraftwerk der Erde und staunten über die Freeway-Raststätte Qingshui, die ungefähr die Dimension einer großstädtischen deutschen Shopping Mall aufweist. In diesem Trubel standen am Eingang zwei Damen, eine davon eine Klavierspielerin, die musizierte, und so für einen Verein Geld sammelten. Viel konnte ich auf dem Plakat nicht lesen, nur "Autism" und "Music is my life". Die Musik war, wenn auch einfach gespielt, gerade in dieser Kulisse anrührend schön.

Soundscape: 4'33'' Music is my life auf der Qingshui Service Area



Qingshui Service Area

Weiter ging es Richtung Taipeh und schließlich zum Dandy Hotel, zurück auf Start, aber nach 12 Tagen über "Los".

Fahrt nach Taipeh

Die letzten etwa 80km war Stau, asiatische Mega-City eben, aber gegen 17:30Uhr bezogen wir wieder das zentral gelegene Hotel, wurden von den euphorisch freundlichen Mitarbeiterinnen begrüßt und freuten uns über ein Zimmer, das mehr als doppelt so groß ist, wie das vor zwei Wochen. Um 18Uhr, es hatte wieder begonnen zu regnen, wählten wir ein Hot Pot Restaurant ganz in der Nähe und genossen ein ausgezeichnetes Brühen-Fondue mit viel Gemüse und qualitativ erstklassigem Rind- sowie Scheinefleisch. Nach fast zwei Wochen Rundum-Versorgung waren wir erstmalig wieder auf uns gestellt, überquerten etwas verunsichert die Straße, ließen uns von der Speisekarte verwirren, waren mit den von uns geforderten Entscheidungen überfordert, wurden aber schließlich satt und waren zufrieden. Unsere Wiedereingliederung in die rauhe Wirklichkeit hat also begonnen, morgen wird uns Vincent nochmals durch Taipeh führen, dann heißt es von ihm Abschied nehmen.

Außer, es folgen noch weitere Murmeltiertage...


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