Kolkata & Taiwan 2023 blog

12. November - Buddha Industries Inc. und Tainan

Erste Überraschung des Tages, es gab an einem Obst- und Gemüsestand kurz vor Shuidilia, an der Westküste, nahe des Four Sisters Noodle Restaurants, noch verspätete Wax Apples, also Javaäpfel. Die netten Betreiberinnen portionierten uns das leckere Obst und hier seht ihr auf einen Blick alles, was wir in den letzten Tagen genossen haben, die Cherimoya, die Gemüsezwiebeln und heute eben die Javaäpfel.

Obst und Gemüse

Erstes Ziel des Tages war das Fo Guang Shan Buddha Museum, eine riesige Anlage, die sich nicht als Tempel sondern eben als Museum bezeichnet. Eröffnet 2011 und geplant von Meister Hsing Yun, dem Gründer des Ordens, ist es bemerkenswert gut organisiert, nicht wenig kommerziell ausgerichtet und bietet neben einer erstaunlichen Reliquie, nämlich einem Zahn Buddhas, auch ein Einkaufszentrum für Erleuchtungszubehör sowie Restaurants und sonstige Freizeitaktivitäten. Am heutigen Sonntag gab es ein Fußballturnier für Kinder auf vier pop-up Fußballplätzen, außerden war der letzte Tag einer Messe für Bücher und vegetarischen Lebensstil, auf der wir an einem Stand für ganzheitliche Ernährung auch eine Flasche "Brottrunk" aus Deutschland fanden, ein Produkt, das wir in unserer Heimat noch nie wahrgenommen haben. Mike suchte nach einer Buddha-Dose (Pfälzisch für Butter-Dose), wurde aber nicht fündig, man konnte Lotosblüten aus Plastik opfern, wir druckten eine Kaligraphie mit einer Botschaft des Meisters und ich ließ mir noch ein Buch mit seinen Lehren schenken. Verglichen mit Tibet war das heute Buddhismus 4.0, Missionieren mit Spaß eben, taiwanischer Stil!

So hat der Meister die Anlage geplant, ein wahrer Geniestreich!

Fo Guang Shan Buddha Museum Plan

Und so sieht es dann an einem gut besuchten Sonntag im, unverkennbar, Jahr des Hasen aus:

Fo Guang Shan Buddha Museum

Weiter ging es nach Tainan, ehemalige Hauptstadt von Taiwan, bis Taipeh "erfunden" wurde. Wir bezogen unser hübsches Hotel und machten uns auf, die Stadt zu erkunden. Erste Sehenwürdigkeit war der Schrein für Koxinga, der vor vielen Jahrhunderten die Niederländer vertrieben hat, die hier ihre koloniale Siedlung errichtet hatten. Zweite Sehenswürdigkeit war der Chihkan Tower, erbaut auf den Grundmauern des niederländischen Forts Provinzia, von dem aber nur noch ein Eingang erhalten ist. Nach so viel europäischem Einfluss regte sich wohl auch in uns etwas Heimweh und wir kehrten in eine sehr europäische Weinbar auf einen Aperitif ein, wählten aber großteils australische Weine, um wenigstens pro forma eine großzügig definierte Regionalität zu wahren.

Zum Abendessen führte uns Vincent in das Du Hsiao Yueh Restaurant, das seit 1895 den Tainan Stil kultiviert und durch Filialen auch in viele Städte der Volksrepublik China exportiert hat. Das Essen war wieder einmal grandios: Nudelsuppe mit Schweinehack, Sojasprossen und Shrimp darauf, Scheiben von gepresstem Rogen mit Frühlingszwiebeln und Rettich, Brokkoli mit Dashi, Gemüse, das wir nicht kennen, Rindfleisch mit Zwiebeln, frittierter Fisch mit Krabbenchips, gebratener Fisch, gebackener Tofu, gebratener Reis mit Gemüse und Shrimps und schließlich als Nachspeise Tofu-Pudding. Als Dreingabe kaufte Vincent uns noch ein Glas mit Taiwan Beer Aufdruck, ein schönes Souvenir, wie eigentlich jeder Abend ein Abend, an den wir gerne zurückdenken werden, ein wunderbares Essen im Tainan-Stil, wieder ganz anders als die kulinarischen Erfahrungen der letzten Tage. Taiwan bietet auf kleinstem Raum einfach unglaublich viel und vermag uns jeden Tag zu überraschen!


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