Kolkata & Taiwan 2023 blog

5. November - Taipingshan und der Bong-Bong Train

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns für die kommenden 12 Tage vom Dandy Hotel und verließen Taipeh in Richtung Südwesten. Die aufwändig gebaute Straße mit vielen Tunneln und Brücken führte uns durch kleinstädtische Strukturen mit vielen Reisfeldern, bei einem kleinen 7-eleven Supermarkt legten wir eine Pause ein. Diese Märkte, ebenso wie family mart, sind in der Stadt wie auf dem Land sehr verbreitet, und erfüllen mehrere Funktionen, bieten sie außer einer Einkaufsmöglichkeit auch kleine Snacks, Heiß- und Kaltgetränke, einen Geldautomaten und sanitäre Einrichtungen an.

Der Weg von der Hauptstraße in die Berge war dann sehr kurvig und langsam aber sicher, im wörtlichen Sinne, denn Vincent fährt überaus vorsichtig, erreichten wir Taipingshan auf einer Höhe von 2000m über dem Meer. Trotz der Höhe gedeihen hier riesige Bäume, wir sind in den Subtropen, die südliche Häfte Taiwans sogar in den Tropen, und der Urspung des heutigen Ausflugsziels war eine Holzarbeitersiedlung, in der zu Spitzenzeiten bis zu 2000 Arbeiter den Rohstoff Holz abgebaut haben, der dann nach Japan verschifft wurde. An einem Sonntag wie heute sind die vielen Parkplätze gut gefüllt, der Andrang verläuft sich aber angenehm und aufgrund der vorherrschenden Disziplin sind viele Menschen hier kein Grund für Panikattacken, was wir schon gestern auf dem Nachtmarkt festgestellt haben.

Nach einem Tee und einigen Snacks bestiegen wir dann den Bong-Bong Train, eine Schmalspurbahn auf den Gleisen des alten Holztransportzugs, und fuhren bei strahlendem Sonnenschein etwa 20 Minuten bis Maosing. Dort unternahmen wir zwei kleine Spaziergänge, nur 250m  jeweils, und ganz sicher nicht alleine, aber schön war es trotzdem. Auf der zweiten, oberen Runde, zog Nebel auf, der die Landschaft in ein sehr schönes Licht getaucht hat, eine friedliche, fast mystische Atmosphäre, die mich sehr berührt hat.

Soundscape: Abfahrt des Bong-Bong Train in Maosing




Bong Bong Train

Nach der Rückfahrt wurde uns mitgeteilt, dass sich auf der Straße ins Tal ein Unfall ereignet hat, und wir daher etwas warten sollten. Nachdem die Straße wieder passierbar war fuhren wir, nun schon bei Dunkelheit, in die Cilan Forest Recreation Area, wo wir unsere Häuschen bezogen, und uns unmittelbar zum Essen begaben, das heute von Pauline, der Chefin unseres lokalen Reiseveranstalters Crazy Horse Travel (wo ist Neil Young?) ausgegeben wurde, weil der gestrige frühe Bezug der Hotelzimmer nicht reibungslos geklappt hat.

Es gab
Abschließend saßen wir alle noch in unserem Zimmer und genossen endlich den Durbacher Riesling, den wir mitgebracht haben, sowie das eine oder andere Taiwan Bier. Heute Nacht wird es sicherlich wunderbar ruhig, es rauscht das Wasser, morgen früh klopfen die Affen an, wurden wir gewarnt, aber vorher träumen wir erstmal vom Bong-Bong Train im Nebel.



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