Kolkata & Taiwan 2023 blog
3. November - Nachtflug nach Taipeh und der Erste macht das Klo an!
Der
Transport zum Flughafen Kolkata hat reibunglos funktioniert, der
Fahrdienst ist seit jeher sehr zuverlässig, die Autos und Fahrer gut, sinnvoll
investiertes Geld. Am Flughafen bekommt Ratri wieder eine rührende
Betreuung, die junge Dame ist noch neu im Geschäft, etwas unsicher,
aber sehr bemüht. Trinkgeld lehnt sie ebenfalls wehement ab, deutet
dabei nach oben auf die Überwachungskameras, schließlich ist in Indien
ja auch gerade Vigilance-Week gegen Bestechung, Vorteilsnahme & Co.. Unser Thai
Airways Airbus hob dann pünktlich ab und landete ebenso pünktlich etwa
2,5 Stunden später im prächtig beleuchteten Bangkok, wo wir ja eigentlich nur mal eben von
einem Gate zum anderen wechseln mussten. Zum Glück funktionierte der
Rolli-Service auch hier, denn nach dem Transfer-Desk und der
Sicherheitskontrolle vermeldete der erste Wegweiser, das Gate C10 sei
20 Gehminuten entfernt, unser Betreuer sagte etwas von 2km. Da es nur wenige
Rollbänder gibt sind wir sehr froh über den Service, danke auch nochmal
an Bulli für die Buchung bei Thai Airways und Eva Air!

Der
folgende Flug war dann eine echte Erholung, neben einer handvoll
sonstiger Touristen wie wir nur Thailänder*innen und Taiwaner*innen an Bord. Es
war ruhig, Ein- und Aussteigen verliefen gesittet, niemand musste von
den Flugbegleiterinnen gemaßregelt werden und niemand rammte einem 10
Sekunden nach der Aufforderung, die Rückenlehne gerade zu stellen, eben
diese wieder in die Magengrube und beließ sie auch beim Aussteigen
dort, weil es ihm einfach sch+++egal ist, was in dieser Welt außerhab
seiner selbst passiert. Die Formalitäten am Flughafen verliefen
unaufgeregt, freundlich und unfassbar schnell, allerdings benutzten wir
natürlich auch die Abkürzungen und Spezialschalter für Menschen mit
Einschränkung und überholten damit auch die Business-Class-Passagiere.
Vor
dem Flughafen staunten wir dann nicht schlecht, wir wurden von einem
schwarzen Mercedes abgeholt, auch die Fahrt verlief ohne jedes Hupen,
sehr entspannt und mit einem netten Plausch. Da wir das erste Mal in
Taiwan sind müssten wir unbedingt das Essen ausprobieren, sagte uns
unser Fahrer. So so! Im Radio liefen Jailhouse Rock und Staying Alive,
alles fühlte sich nach Urlaub an. Nach dem Koffer ausladen ein
schnelles "viel Spaß noch" und weg war er, dazu braucht man hier wohl
keine Vigilance-Week. Das Dandy Hotel ist nett und praktisch, das
Zimmer für mitteleuropäische Verhältnisse etwas klein für
zwei Personen, aber das ist hier vermutlich in der Mittelklasse so.
Dafür gibt es im Badezimmer ein WC mit wunderbarem Panasonic-Aufsatz
für Unterbodenwäsche, der erste macht also das Klo an, und das sind
wir, alle anderen warten in Frankfurt noch auf den Start der Reise.
Rund
um uns befinden sich zahllose Restaurants und Lokale,
die selbstverständlich auch
bezahlt werden wollen. Banken gibt es aber auch genug und diese haben
Geldautomaten, was auch besser ist, wie wir beim ersten Red Oolong Tee
mit fantastischem Käsekuchen schon feststellen mussten, nicht jedes
Café nimmt Kartenzahlung an, von den kleineren Läden wohl eher die
wenigsten. Auf dem Weg zurück zum Hotel nahmen wir auch die
Ausschilderungen zu den Luftschutzkellern wahr, eher improvisiert
gedruckte Zettel in Klarsichthüllen, was die Aktualität der
Einrichtungen verdeutlicht, das sind keine Schilder aus längst
vergangenen Tagen.
Da
unser Hotel über einen kostenlos benutzbaren Waschraum mit
Waschmaschine und Trockner verfügt, starteten wir nacheinander zwei
Ladungen unserer in Kolkata und auf der Flugreise verschwitzten
Bekleidung. Die Zeit der ersten Arbeitsphase nutzten wir, um uns etwas
umzusehen, und 100m weiter in unserer Straße eine Apotheke aufzusuchen,
denn die vermeindlichen Flohbisse quälen mich nach wie vor. Auf den
ersten Blick sagte die Apothekerin ohne jeden Zweifel "Allergie gegen
Tierhaare", und empfahl mir eine Salbe, keine Traditionelle Chinesische
Medizin, sondern "westliche", also ätherische Öle zum Kühlen und etwas
Cortison gegen die Entzündung und den Juckreiz. Außerdem riet sie mir
nachdrücklich, und jetzt wird es eher "fernöstlich", "not spicy" zu
essen. Zugegeben, Katzenallergene sind natürlich überall, wo Katze sind
oder gelegen haben, eher als Flöhe. Und ja, was "spicy" angeht haben
wir es in den letzten vier Tagen schon krachen lassen. Wir werden
sehen, was Salbe und Ratschlag ausrichten können.
In der zweiten
Arbeitsphase der Maschinen begann endgültig unsere kulinarische
Taiwan-Reise und wir genossen in zwei Lokalen gleich am ersten Abend
die Speisen, die wir als unverzichtbar für einen Taiwan-Aufenthalt
eingestuft haben: Rindfleisch-Nudel-Suppe und Austernomelette, dazu ein
Taiwan-Bier!


Gelernt haben wir heute in nur 8 Stunden:
- Taiwan ist ruhig und freundlich, die Menschen waren bis jetzt alle sehr angenehm und hilfsbereit.
- Kleine
Lokale akzeptieren auch in Taipeh oft keine Kartenzahlung (steht auch
in den Reisedokumenten, aber wer liest schon die Bedienungsanleitung?).
- Kleine
Lokale bieten auch in Taipeh nicht immer eine Speisekarte mit
englischen Untertiteln an. Die Übersetzungs-App gibt Hilfestellung,
erklärt aber das Angebot nicht.
- In
kleinen Lokalen bezahlt man sofort nach dem Bestellen am Tresen,
bekommt einen Tisch zu gewiesen, und die Speisen und Getränke dort
serviert.
- Taiwanisches Essen und Getränke sind super!
- Viele
tragen hier noch oder wieder "Maske", auch im Freien, und wir tun das
aus Respekt vor dieser Entscheidung und dem Sicherheitsbedürfnis der
Menschen auch.