Kolkata & Taiwan 2023 blog

1. November - Shopping I

Heute konnten wir, da wir ja nicht zum Mittagessen verabredet waren, das Frühstücksbuffet ausprobieren, uns ein Spiegelei oder Omelette zubereiten lassen und ausgiebig in den angebotenen Früchten schwelgen. Auch die gestern abgestürzte Katze war wieder da und versuchte auf meinen Schoß zu klettern, was es in Anbetracht der immer noch heftig juckenden und geschwollenen Bisse vom Montag unter allen Umständen zu vermeiden galt. Erfreulicherweise besuchte uns dann dann noch einer der ganz treuen Mitarbeiter des Failawn Hotels an unserem Frühstückstisch, nachdem er mich erspäht hatte. Seit sage und schreibe 47 Jahren ist er dabei, nur vier Personen der alten Belegschaft aus Violets Zeiten sind erhalten geblieben, natürlich ist er mit Abstand der dienstälteste.

Danach machten wir uns auf in die Park Street, liefen diese noch etwas gen Süden und erreichten in einer Seitenstraße den Fabindia Experience Shop. Fabindia vermarktet seit nun 63 Jahren indische Produte, die nachhaltig und fair produziert werden, und ist Ratris bevorzugte Quelle für gute Kleidung. Da wir um 11:30Uhr recht früh dran waren hatten wir das Geschäft und die Aufmerksamkeit der Angestellten für uns, und dank schöner Produkte und guter Beratung füllte sich unser Rucksack. Anschließend kehrten wir in die Cocoa Bakery ein, genossen Brownies, Cappucino und Tee und ruhten uns etwas aus, das Klima und die Distanzen sind nicht zu unterschätzen. Verglichen mit der Situation vor 13 Jahren ist es rund um die Flaniermeile Park Street viel einfacher geworden, ruhige Cafés und Restaurants mit ansprechendem Angebot und sauberen sanitären Einrichtungen zu finden, wie eben auch die Filiale der Cocoa Bakery. Die Kehrseite ist, dass es, wenn man nicht aus dem Fenster sieht, nicht möglich ist, festzustellen, ob man sich nun in Ulm, New York oder Kolkata aufhält, es ist einfach eine Kopie einer Blaupause eines schicken Cafés.

Damit nicht genug, Kolkata ist um noch eine Attraktion reicher, der wir nach dem Rückweg nach Norden einen Besuch abstatten mussten, ein Hard Rock Café, ein echtes, nicht made in Howrah, wo alles kopiert wird. Leider gab es keine T-Shirts in meiner Größe, vermutlich aber nicht, weil Inder alle schmal und schmächtig sind, sondern weil der durchschnittliche Gast in seinem Leben bereits das eine oder andere Bier genossen und den einen oder anderen hier feilgebotenen Messi-Burger verspeist hat. Messi ist in diesem Zusammenhang der argentinische Fußballer, der seinen Namen für das Gericht hergegeben hat, kein Küchenchef mit einer krankhaften Sammelleidenschaft, die er in der Komposition eines Burgers ausgelebt hat.

Hard Rock Café Kolkata

Im Hard Rock Café Kolkata erwischte uns dann doch noch Halloween, das Restaurant war mit Geistern, Knochen, Kürbissen, Spinnen und sonstigem Unfug geschmückt. Zwar wird dieser moderne Brauch in Indien anscheinend nicht begangen, aber das Hard Rock Café ist nunmal eine amerikanische Kette. Typisch British dagegen ist natürlich Cricket, und da ist derzeit der World Cup in Indien, auch in Kolkata waren gestern und heute Spiele, und das wird natürlich auf jedem verfügbaren Fernseher übertragen, so auch während des Genusses unseres King Fisher Ultra. Nebenbei bemerkt ohne Hard Rock, es liefen jammerige Heulbojen-Gassenhauer von Whitney Houston. und vergleichbare Grausamkeiten. Erst als wir bezahlt hatten erklang das Hotel California der Eagles und ich war ein wenig versöhnt.

Auf dem weiteren Rückweg statteten wir noch dem Oxford Bookstore einen kurzen Besch ab, außerdem dem daneben liegenden Laden für bengalische Produkte, dann ruhten wir uns im Hotel etwas aus und trafen uns schließlich im Restaurant Kwality mit unserer Freundin Teresa, was immer eine ganz besondere Freude ist, zumal wir uns unglaubliche sieben Jahre nicht gesehen hatten.



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