Kolkata & Sri Lanka 2024 blog

22. November - Heimweg Tag 1 mit unerwarteten Hindernissen

Unser Heimweg erstreckt sich dieses Mal über zwei Tage, heute die Fahrt zum Flughafen nördlich von Colombo, für uns dann morgen die Flüge via Doha nach München. Warum wir nicht, wie die anderen vier, die Flüge heute Abend via Dubai nach Frankfurt gebucht haben, wissen wir eigentlich auch nicht so recht.

Aber es war statt der erwarteten Langeweile ein Tag mit unerwarteten Hindernissen, bereits gestern Abend hatte Saman uns darüber informiert, dass er aufgrund eines medizinischen Problems das Krankenhaus aufsuchen musste, und in der Nacht operiert wird. Da er sich gleich heute morgen wieder bei uns gemeldet hat, brauchten wir uns keine akuten Sorgen mehr machen, und konnten das Frühstück im Pedlar62 ausgiebig genießen.

Frühstück Pedlar62

Nach ein paar letzten Einkäufen im Supermarkt um die Ecke wurde wir langsam nervös, da uns zwar Saman geschrieben hatte, dass ein anderer Fahrer uns mit demselben Van abholt, unsere Kontaktversuche zu unserem hiesigen Reiseveranstalter "Heritage" aber unbeantwortet blieben. Außerdem gab es in jedem Fall das Problem, dass Saman noch sein Gepäck im Auto hatte und, weit wichtiger, dass wir sein Gästebuch und sein Trinkgeld für die Reise hatten, was der unverzichtbare Hauptbestandteil seines Einkommens ist. Mithilfe Ravis, dem Besitzer des Padlar62, der noch eine weitere Telefonnummer aus dem Ärmel zaubern konnte, ließ sich die Situation aber aufklären, organisatorisch war alles gut, nur die Kommunikation mit uns wurde wohl vergessen.

Also fuhren Ratri und ich mit dem Tuk zum Hospital und besuchten Saman, auch, um uns persönlich für die schöne Reise bedanken und verabschieden zu können. Das Hospital war bei weitem nicht so abschreckend, wie man meinen könnte, selbstverständlich ist die technische Ausstattung nicht auf mitteleuropäischem Niveau und es sind eher Bettenhallen als Zimmer, aber so muss auch keiner, wie in Deutschland, auf dem Gang liegen, oder wird ganz abgewiesen. Und es gab genug Personal, die Stimmung war entspannt, die Schwestern und auch die Wachmänner lächelten. Saman war sein Ausfall sehr peinlich und schlussendlich konnten wir ihm nur versuchen klarzumachen, dass er alles richtig gemacht, und uns vorher 16 wunderbare Tage geschenkt hat.

Am Krankenbett trafen wir dann auch den zweiten hilfreichen Ravi des Tages, den neuen Fahrer, der am morgen von seinem Wohnort zwei Stunden nördlich von Colombo mit dem Bus angereist war, und es wurde beschlossen, Samans Gepäck, das Gästebuch und das Trinkgeld auf der Fahrt zum Flughafen bei seiner Frau Jenny abzugeben. Anschließend verabschiedeten wir uns und fuhren zusammen mit Ravi mit dem Tuk zu Samans Unterkunft, bei der der Wagen geparkt war, und dann zum Pedlar62, um die anderen vier und unser Gepäck einzuladen.

Mit gefühlt etwa 100.000 kurzen Gasstößen schaukelte uns Ravi dann nach Colombo und entnervte uns durch seine Fahrweise in kürzester Zeit, nicht auszudenken, wenn wir mit ihm einmal um die Insel hätten fahren müssen. Im Norden Colombos suchten wir dann Samans Haus auf und lernten dabei seine Frau Jenny und den Sohn der beiden kennen, der Tochter, die in Dubai studiert und arbeitet, hatten wir einige Tage vorher schon via Smartphone "hallo" gewunken. Die Familie lebt, nach unseren Maßstäben, in sehr bescheidenen Verhältnissen, und dieser Einblick in das wirkliche Leben abseits der Paradies-Strände und Shopping Arkaden Sri Lankas erdete uns alle zum Abschluss noch einmal.

Pünktlich um 17Uhr waren wir am Flughafen und die Reisegruppe trennte sich nach 17 gemeinsamen Tagen wieder, vier warten jetzt auf ihren Flug, zwei sitzen mit einem Whisky im angenehmen Shady Transit Hotel, etwa 4km entfernt vom Flughafen, werden gleich die letzten Rupies verfuttern, und sich nach einer Dusche zur sehr kurzen Nachtruhe begeben, denn um 1Uhr wartet das Tuk, das uns zum 4Uhr Flug bringen wird.

Und da Tag 1 der Heimreise nun so unerwartet ereignisreich war, verschieben wir das Resümee nochmals um einen Tag. In der Erwartung und Hoffnung, dass es sonst von Tag 2 der Heimreise wenig Spannendes und Unerwartetes zu berichten gibt.


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