Kolkata & Sri Lanka 2024 blog

13. November - vom Herbst in Sri Lanka in den deutschen Sommer (Kandy - Nuwara Eliya)

Unsere Fahrt aus der lebendigen Stadt Kandy heraus führte uns durch den Campus der Universität, eine hübsche Anlage, in der zu studieren wir uns gut vorstellen könnten. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir die Tee-Plantagen im zentralen Hochland Sri Lankas und besuchten das Glenloch Estate. Glenloch? Klingt eher wie schottischer Whisky? Ganz richtig, die Engländer siedelten seinerzeit die Schotten in dieser Gegend an, um das Land urbar zu machen, und Landwirtschaft aufzubauen.

Auf dem Glenloch Estate wurde uns dann die Fabrik zur Teeproduktion gezeigt und erklärt, danach gab es vier Kostproben und die Möglichkeit zum Einkauf. Beendet wurde der Besuch mit einem etwas fragwürdigen "Selbstpflücken" für Touristinnen, die Männer durften zusehen.

Glenloch Tea Estate

Die Arbeitsbedingungen der Tee-Pflückerinnen bringt uns der 10minütige Spaß sicherlich nicht nahe, meist stammen sie aus Südindien, werden hier als billige Arbeitskräfte eingesetzt und hausen mit bis zu 60 Familien in Baracken und Verschlägen nahe den Plantagen. Mit 60 sollten sie zurück nach Indien abgeschoben werden, wurden nun aber eingebürgert, was der Regierung Stimmen bei der anstehenden Wahl und die einheimische, krisengeschüttelte Bevölkerung auf die Palme bringt. Zum Glück sind wir ja die Guten oder sogar Gutmenschen, möglicherweise ja sogar linksgrün-versiffte Gutmenschen, und reisen mit den Guten, die uns zu den Guten bringen, daher war auf unserer Tee-Plantage alles in Ordnung, fair und nett.

Am Straßenrand kauften wir dann eine Kakaofrucht und aßen das leicht säuerliche Fruchtfleisch um die Bohnen, die wir sammelten, da Saman daraus Kakaopulver für seinen Sohn bereiten möchte, hier wird nichts weggeworfen. Wenige Meter weiter ein Fotostop für die Ramboda Falls in der spektakulär schönen Landschaft des Hochlandes.

Ramboda Falls

Wir waren nun vom Herbst in Sri Lanka, mit 30°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit, in den deutschen Sommer gereist, unter 20°C, bewölkter Himmel, etwas Regen. Die Einheimischen tragen Pudelmützen und frieren, wir atmen auf und durch, trotz fast 2000m Höhe über dem Meer. Fröhlich und voller Tatendrang trafen wir in Nuwara Eliya ein, freuten uns über den kleinen, hübschen Ort, und bezogen die zauberhafte "Seasons Villa", gegenüber dem "gewollt und nicht gekonnt" Hotel gestern ein angenehm kleines Haus mit sehr nettem, persönlichen Empfang, großzügigen Zimmern und einem Heizlüfter statt Deckenventilator und Klimaanlage.

Verbleibender Programmpunkt war eine kleine Tour durch den Ort, mal wieder ATM (Geldautomat), das Leben hier ist für Touristen nicht billig, und dann zum Gregory Park mit einem See, auf dem schnelle Motorboote und Jetski ihre adrenalinfördernden Dienste anbieten. Nach einem kleinen Snack und ebensolchen Spaziergang besuchten wir noch einen Supermarkt, denn die eine oder andere Kleinigkeit war fällig, außerdem ist morgen Wahl und übermorgen Vollmond. Hähh?? Weder an Wahltagen, noch bei Vollmond darf irgendwo Alkohol verkauft werden. Bei Vollmond aus religiösen Gründen, warum an Wahltagen wissen wir nicht, vielleicht damit die Wählenden nicht betrunken ihr Kreuz an der falschen Stelle machen...


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