Kolkata & Sri Lanka 2024 blog
03. November - Jazz under the Banyan Tree on a sunny Sunday afternoon
Gestern
Abend hatte uns Kamal zunächst zwei lokale Restaurants in der Nähe des
College House empfohlen, auf unsere Nachfrage, wo wir denn ein Bier
trinken könnten, wurde die Empfehlung in "Dutch Hospital" geändert.
Keine Sorge, uns geht es gut, das ehemalige Krankenhaus wurde hübsch
renoviert und beinhaltet nun diverse, noble Restaurants und Bars für
Touristen und gut betuchte Einheimische. Das Tuk brachte uns, mit
"meter", also Fahrpreiszähler, zum World Trade Center Colombo, und wir
besuchten zunächst eine nette roof top Bar im vierten und fünften Stock
des Gebäudes gegenüber.

Nach
dem ersten Lion Beer des Urlaubs gingen wir in den Innenhof des Dutch
Hospital und ließen uns Chili-Knoblauch-Shrimps und Fish'n'Chips
schmecken. Auch die Rückfahrt verlief problemlos und wir saßen noch
etwas auf der Veranda unserer Bleibe, bevor wir müde unter das
Moskitonetz sanken.
Nach etwa 12 Stunden Schlaf, Klima, Reise
und frühes Aufstehen hatten uns wohl geschafft, starteten wir unseren
ersten Tag in Colombo. Padmini kochte uns einen Ceylon Tee und Kamal
hatte sofort wieder einen Tipp bereit, wenn wir umgehend starten
würden, bekämen wir im barefoot garden Café noch einen Tisch, und dort
spielt ab Sonntagmittag immer eine Jazz-Band. Also nichts wie los! Das
barefoot ist sowas wie fabindia, wird seit Anfang der 60er von einer
Designerin geleitet, und hat sich auf lokale Produkte spezialisiert,
Schwerpunkt textile Kunst, aber auch anderes. Hinter dem großen
Geschäft ist das wunderschöne garden Café, wir bekamen einen guten
Tisch und pünktlich zum Tee und Capuccino begann die Band Jazz
Standards und anderes zu spielen. Einen Chilli-Koriander-Fisch und einen
Humus-Auberginencréme-Teller später wechselten wir zum Chardonnay, was
gibt es schöneres als ein kühles Glas Weißwein zum Jazz under the
Banyan Tree on a sunny Sunday afternoon?

Auch
das barefoot Kerngeschäft sprach uns dann noch an und die
Souvenirtasche füllte sich weiter, dabei haben wir nun auch unseren
diesjährigen Reise-Ganesh gefunden, aus Metall und silberfarben.
Anschließend taten wir nicht, wie uns geheißen, und nahmen wieder ein
Tuk, sondern liefen bei eigentlich ganz nettem Klima etliche Kilometer
nach Norden an der Straße am Meer entlang, insgesamt ist Colombo im
Vergleich zu indischen Metropolen viel besser auf Fußgänger
eingestellt. Wir passierten den belebten Galle Face Beach, am Sonntag
eine Art Vergnügungspark, kurz vorher wurden wir Zeugen, wie sich
Hochzeitspaare mitten auf der Straße, immerhin eine Sackgasse, mit
geliehenen Fahrzeugen wie 5er BMW oder Mustang von professionellen
Fotografen ablichten ließen, Colombo ist in Feierlaune.

Etwas
weiter nördlich, beim noblen Shangri-La Hotel, wartete die riesige One
Galle Face Mall auf uns. Nach der Sicherheitskontrolle am Einlass
stolperten wir etwas verloren durch die Gänge, an denen in etlichen
Stockwerken zahllose, teure Geschäfte aller auf diesem Erdball
bekannten Firmen und Marken liegen. Grund der Quälerei? Wir haben doch
tatsächlich unsere Badesachen vergessen und Gelegenheit zum Baden
bekommen wir sicherlich häufiger in diesem Urlaub. Nun kann man sowohl
in Indien als auch in Sri Lanka alles kaufen, und fast alles
in allen Qualitäten und Preisniveaus. Badesachen fallen unter
"fast", nicht unter "alles", also suchten wir den speedo Laden auf und
erwarben zwei in Indien gefertigte Kleidungsstücke zu einem Preis, der
wohl fast die Hälfte eines Durchschnittsverdienst in Sri Lanka
darstellt, also einem Preis, wie in Deutschland. Ich werde das Baden
sehr genießen, jede Sekunde!
Nach dem Mall-Erlebnis spazierten
wir mit unseren neu angeschafften, schicken, ultraleichten und
tropensturmstabilen Reiseschirmen durch den einsetzenden Regen zum
Dutch Hospital und genossen den Rest des Abends bei Gemüse-Kottu, einem
typischen Gericht aus Sri Lanka, und Knoblauch-Fladenbrot, dazu wieder
ein Lion Beer. Nach einer weiteren Tuk Fahrt waren wir zurück im
College House, bereit für eine Dusche, die Veranda, das Schreiben des
Blogs und einen Black Label.
Heute Nacht werden wir das
"doppelte Mückennetz" versuchen, das heißt unter das vorhandene, das
über einen Überbau aus Rohren gespannt ist, noch unseren eigenen Dom
hängen, vielleicht bleiben die Plagegeister so draußen, und wir können
die ruhige Nacht unter dem Ventilator noch mehr genießen.