Kolkata & Sri Lanka 2024 blog
27. Oktober - N'Eis am Rhein mit Silvia und Roland
Am
späten Vormittag sind wir mit der Straßenbahn von Hechtsheim zum
Hauptbahnhof gefahren, und haben unser Gepäck einem Schließfach
anvertraut, wenig später trafen wir uns dann mit Silvia und Roland am
Dom. Nach einem schönen Spaziergang folgte das unvermeidliche N'Eis am
Rhein, Mainz' erste Adresse für edle Eisspezialitäten, wir wählten
dunkle Schokolade, Honig-Rosmarin und Joghurt, verschmähten aber das
Äppelwoi-Eis.
Kommen wir zum Thema oder Leitmotiv des
diesjährigen Blogs. Bilder sind ja irgendwie normal und Pflicht,
letztes Jahr habe ich Aufnahmen im Rahmen der 4'33'-Idee
veröffentlicht, was nun? Es bleiben noch ein paar Sinne, zum Beispiel
Geruch und Geschmack, allerdings natürlich nur durch Worte zu
beschreiben, das organoleptische plug-in für den Browser wurde noch
nicht erfunden. Vor drei Wochen waren wir in Nürnberg auf dem Kortizes
Symposium und haben dort unter anderem gelernt, dass das, was wir als
Geschmack bezeichnen, in aller Regel Geruch ist, halten wir uns die
Nase beim schmecken zu, bleiben die Möglichkeiten der Wahrnehmung stark
eingeschränkt. Und Geruch ist der einzige unserer Sinne, der direkt vom
limbischen System verarbeitet wird, ohne Beteiligung des Thalamus.
Deshalb sind Geruchseindrücke so intensiv und langlebig, zum Beispiel
der berühmte "Geruch aus der Kindheit", Bratapfel bei Oma,
Kartoffelfeuer, eine bestimmte Seife oder auch ein Reinigungsmittel.
Versuchen
wir dieses Jahr also einen Geruchs- und Geschmacks-Blog! Gestern ein
"virgin Longdrink" von Jörg Geiger bei Anke und Sven, Name [dʒɪn]
BITTER, beschrieben als "Wacholder, Hydrolat, Bitter". Da wird es nun
schon schwierig mit der Beschreibung, viel Frucht, etwas bitter, wir
meinten Quitte zu schmecken, die aber nicht beschrieben war, etwas
Süße, einige Kräuter. Sagt Euch nichts, ich weiß, Gerüche und Geschmack
so zu beschreiben, dass andere sich etwas darunter vorstellen können,
ist unfassbar schwierig, und endet meist in alien-untauglichen Phrasen wie
"schmeckt in etwa nach...".
Heute machen wir es einfach, dunkle Schokolade, Honig-Rosmarin und Joghurt
Eis. Sagt dem Alien jetzt auch nichts, Euch aber.
Um
16Uhr brachte uns die S-Bahn dann zum Flughafen, dank Business Class
Ticket ging der Rest schnell, und wir bummelten durch den Duty Free
Bereich. Plötzlich ein halb fragendes, halb ausrufendes "Moni?!",
entgegen aller Wahrscheinlichkeit stand uns unsere Arbeitskollegin Eva
gegenüber, mit ihrem Freund auf dem Weg nach Thailand.
Bereichert
um die berühmte Flasche "Black Label", in Reminiszenz an Ratris Papa,
dessen unzerstörbaren 70er Jahre Samsonite Koffer ich ja auch nach wie
vor benutze, schlenderten wir dann zur Lufthansa Lounge, und ließen es
uns gut gehen, mit kleinen Speisen und Getränken, und in Erwartung
eines angenehmen Fluges mit viel Platz zum Entspannen.
