Spanien 2025 Travelogue
11. Oktober - Rioja alta: Schönes Dorf, altes Kloster, Spitzengastronomie und Wermut
Den
heutigen Tag verbrachten wir in der Rioja alta, westlich von Logroño.
Erstes Ziel war Sajazarra (baskisch: Alter Ort), dem 2017 der Titel
"schönstes Dorf Spaniens" verliehen wurde. Der kleine Ort ist wirklich
malerisch und wurde durch zahlreiche Skulpturen, die in die Gebäude und
das Stadtbild integriert wurden, ergänzt. Diese Skulpturen haben Bezug
zu Geschichte, Geschichten und Legenden rund um Sajazarra. Die Schafe
waren allerdings der Meinung, nun genug gereist zu sein, genug
Geschichte, Geschichten und Legenden gehört zu haben, und bekamen
plötzlich Heimweh. Sie sammelten sich an einer sehr hübschen
Haltestelle und wollten dort auf den Bus warten, wir konnten sie
allerdings überzeugen, morgen mit uns zu fliegen, damit sie
am Sonntagabend zuhause sind.

Nach
der Stadtführung in Sajazarra fuhren wir nach Casalarreina und
sahen uns auf dem Markt um. Zwar boten die meisten Stände Bekleidung
und Haushaltswaren an, aber wir fanden auch einen mit Käse und Wurst,
und so wurde unsere Sammlung von Mitbringseln komplettiert.
Anschließend
wurden wir durch das Monasterio de la Piedad geführt, heute leben dort
27 Domenikanerinnen (Hündinnen des Herrn?), vier ältere Damen aus
Spanien, alle anderen aus Afrika, also auch hier Fachkräftemangel und
Nachwuchssorgen. Und dann folgte ein ganz, ganz wunderbares Mittagessen
im "Lumbre", und ehe ich mich in Beschreibungen verliere hier das
Menü.

Falls
ihr euch wundert, warum euch euer Browser die Speisefolge in Deutsch
anzeigt, das ist keine integrierte KI-Funktion, es war Deutsch. Und
falls ihr euch wundert, was Kabeljaukutteln sind, das ist der edelste
Teil des Fisches, in kleine Stücke geschnitten, die an Kutteln erinnern
(uns ehrlich gesagt nicht). Es handelt sich also um Kabeljau, nicht um
Kuhbeljau.
Auf dem Rückweg hielten wir noch in Navarrete und
besichtigten die Iglesia de la Asunción (Mariä Himmelfahrt), die mit
einem unglaublich prächtigen (protzigen?), goldenen Barock-Retabel
beeindruckt.

Wieder
bei den 200 Mönchen hatten wir 12 Minuten Freizeit zur Erholung, dann
begann der letzte Höhepunkt der Reise: Miguel Angel (Chef der 200
Mönche) höchstpersönlich führte uns in die Welt der Wermut-Komposition
ein, nachdem "unser" Miguel Angel uns mit einer Präsentation die
Grundlagen des Wermuts vermittelt hatte. Vier Teams durften auf Basis
eines Rotweins mittels zahlreicher Aromen ihren eigenen Wertmut
kreieren, was ebenso lehrreich wie erfolglos war, es ist eben noch
keine Meisterin und kein Meister vom Himmel gefallen.


Nach
derartig harter Arbeit und wieder so vielen Eindrücken half nur noch
ein Bier, etwas Travelogue schreiben und ein schöner Lachs zum
Abendessen, danach beschlossen wir den letzten Abend der Reise.