Spanien 2025 Travelogue
10. Oktober - Rioja oriental: Schuhe, Höhlen, Wein und Cava
Das
war ein langer Tag! Um 10Uhr brachen wir mit unserem Logrobus, nun mit
neuem Keilriemen, in den Südosten der Rioja auf, die sogenannte Rioja
baja oder neuerdings Rioja oriental. Die Fahrt war wunderschön, die Blätter der Weinreben färben
sich zunehmend herbstlich, die mit roten Beeren rot, die mit weißen gelb.
In
Arnedo sahen wir uns kurz das MCC an, das Museo Ciudad del Calzado de
Arnedo, also das Schuhmuseum, denn die Stadt lebt seit Jahrhunderten
von den vielen Schuhfabriken und -manufakturen. Im ersten Stock gab es
noch Ausstellungen zu den Funden aus der Steinzeit, viele Mineralien
und eine Saurier-Abteilung, für die die Zeit nicht reichte. Unser
Stadtführer zeigte uns dann die Kirche Santo Tomás, anschließend begann der
kurze Aufstieg zu einer der Regionen, in der seit tausenden Jahren die
Menschen ihre Höhlenwohnungen in den Sandstein gegraben haben. Diese
"Cuevas de los Cien Pilares", die Höhlen der 100 Säulen, bilden ein
komplexes, mehrstöckiges System von Gänge und Räumen zu
unterschiedlichen Zwecken. Die Schafe fanden die Höhlen prima, wurden
sie doch auch von ihren Vorfahren bewohnt, und es gab Säulen, an denen
angeblich Spuren dieser Vorfahren zu sehen waren, da sie sich
scheuerten, wenn die Wolle zu sehr juckte.

Die
Höhlen wurden nicht nur als Wohn-, Koch-, Schlaf- und Lagerräume
genutzt, sondern es gab auch ein Kloster darin, das Monasterio de
San Miguel. Um uns diese Vorstellung näher zu bringen, sind einige der
Höhlen mit aufwändig und liebevoll gestalteten Dioramen versehen worden, die Goischterbahn ist also inklusive.

Nach
so viel trockener Kultur war es an der Zeit, sich wieder den
kulinarischen Genüssen hinzugeben. Erste Station war die Bodegas
Marqués de Reinosa, eine Kooperative, die im Vergleich zu den
bisherigen Betrieben eher groß ist, aber dennoch qualitativ hochwertige
Weine herstellt.

Nach
einer wunderbaren Verkostung mit sehr leckerer regionaler
Essensbegleitung setzten wir die Tour beschwingt fort, und fuhren zur
Bodegas Escudero. In diesem wieder eher kleinen Familienbetrieb
probierten wir zunächst eine Cava (Winzersekt) Brut Pinot noir, die in
einem weltweit ausgetragenen Wettbewerb den 1. Platz errungen hat.
Anschließend wurden wir durch die Kellerei geführt und in die
Besonderheiten der innovativen Verfahren eingeweiht, und das ist jetzt
kein "blabla", wir waren wirklich schwer beeindruckt. Am Ende des
Rundgangs durften wir eine Cava Brut Nature, die vier Jahre auf der
Hefe gereift war, probieren, und eigentlich sollte diese Spezialität
den Abschluss des Besuchs bilden. Eigentlich. Dann gab es noch Weißwein
aus dem Barrique, einen Rotwein Reserva und einen Wermut Reserva 2012,
ein Spitzenprodukt!

Schließlich
waren wir sehr entspannt um 20Uhr zurück im Hotel, schnell ein Bier,
denn man muss sich ja ausgewogen ernähren, dann riefen schon die
geschmorten Schweinebäckchen und der lange Tag neigte sich seinem Ende
entgegen.