Nepal 2019 blog
9. Oktober
Kulturschock oder "Indien für Einsteiger"?
Über
Nepal habe ich schon beides gehört, totaler Kulturschock, Armut,
riesige Gegensätze, Schmutz, ungewohnte und nicht bevorzugte Gerüche,
aber auch "Indien für Einsteiger", also eine gute Übung und
Vorbereitung für die Zustände und Gegebenheiten auf dem Subkontinent.
Nach
dem heutigen Frühstück wurden wir von Krishna, dem Bruder des
Besitzers unseres Reiseveranstalters Himatrek, mit Shankar, unserem Reiseführer für das
Kathmandu-Tal bekanntgemacht. Zusammen mit G.P., unserem Fahrer, der es
anscheinend gewohnt ist, dass sich die Gäste seinen vollständigen Namen nicht merken
können, standen dann die touristischen Höhepunkte der Innenstadt auf
dem Programm: Durbar Square, Swayambhu sowie abschließend Patan.
Shankars Erklärungen waren umfassend, allerdings wurde ich leider
mangels Konzentration auf das zunächst immer wieder ungewohnte
Englisch inhaltlich oft abgehängt und fand dann aufgrund der
vielen Fremdworte und Eigennamen den Anschluss nicht mehr.
Auffällig
war, dass nach dem schweren Beben von 2015 in der Innenstadt schon
vieles wieder aufgebaut wurde oder gerade wieder aufgebaut wird, unter
anderem mittels massiver Hilfe aus China. Wie Shankar aber auch sagte
sieht das auf dem Land anders aus.
Ansonsten fochten wir einen
Kampf gegen die hiesigen Geldautomaten, die zum einen eine recht hohe Gebühr verlangen
und dann, zumindest in meinem Fall, den Geschäftsvorgang mit
unterschiedlichen Begründungen sogar abbrechen, obwohl die Karten
derselben Bank zuvor akzeptiert wurden. Die zunehmende
Unzuverlässigkeit von Geldautomaten oder sagen wir bessser des ganzen
Prozesses war uns beim letzten Indien-Besuch bereits aufgefallen, als
Alleinreisender kann man eigentlich nicht mehr buchstäblich alles auf eine Karte
setzen sondern muss immer noch ein Ass im Ärmel haben.
Am
späten Nachmittag waren wir zurück im Hotel und folgten dann einer
Empfehlung von Shankar, da wir ihn nach nepalesischem Essen gefragt
hatten. Und in der Tat wurden wir sehr nett mit einem Menü verwöhnt,
dessen Hauptgang ein Talli, also ein Teller mit verschiedensten
Gerichten, war.
Zum
Essen gab es dann noch charmante Darbietungen nepalesischer Tänze aus
unterschiedlichen Regionen, lediglich der abschließende "jetzt tanzen
alle gemeinsam" Programmpunkt musste aufgrund der Unwilligkeit der
wenigen Touristen entfallen.
Etwas müde und voller neuer
Eindrücke waren wir früh zurück im Hotel und verarbeiteten den Tag.
Kulturschock? Mit Sicherheit nicht. "Indien für Einsteiger"? Schon eher
aber auch nicht komplett zutreffend. Vielleicht ist Nepal einfach doch
Nepal?