01.11. 2016
Prächtige Maharaja-Paläste, gigantische Forts, das Taj Mahal - alles
schön und gut. Der eigentliche Höhepunkt einer Rajasthan-Reise und
völlig unverständlicherweise nicht UNESCO-Weltkulturerbe ist aber Om
Banna - ein hinduistischer Tempel oder eigentlich Schrein südlich von
Pali. Gegenstand der Verehrung ist hier eine Royal Enfield Bullet 350,
deren Fahrer vor 10 Jahren bei einem Verkehrsunfall verstarb und um die
sich viele Geschichten ranken. So soll das Motorrad drei Male zu einer
Polizeistation transportiert worden und immer wieder von selber und
völlig unerklärlich zum Ort des Unfalls zurückgekehrt sein. Wer das
Buch "Golden Biker", ebenfalls völlig unverständlicherweise bis dato
vom Komitee für den Literaturnobelpreis ignoriert, kennt, wird dem
Sachverhalt ohne jeglichen Argwohn folgen können.
Gegen Mittag trafen wir auf dem Anwesen Rawla Narlai im Ort Narlai ein,
dem Jagdsitz der Maharajas von Jodhpur. Die Anlage ist wunderschön, in
einer stimmigen Balance zwischen historischer Substanz, Renovierung und
verfallendem Charme, und wird uns nun erfreulicherweise drei Nächte
beherbergen.
Zum Mittagessen stärkten wir uns mit Salat und Suppen, mir schmeckte
die kalte Joghurtsuppe Karba, eine Spezialität aus Rajasthan,
ausgezeichnet. Am Nachmittag nahmen wir an einem kleinen Ausflug im
Jeep teil, der uns rund um den mächtigen Felsen, der über Narlai
thront, führte. Leoparden soll es hier geben. Ich mach's kurz. Nach all
den Tiger-nicht-Sichtungen räkelte sich tatsächlich nach 15min Fahrt
eine große, wunderschöne Großkatze auf einem Felsen einige Hundert
Meter von uns entfernt. Ein gigantisches Erlebnis!
Und nun freuen wir uns auf's Abendessen und einen ganz besonderen Abend...