Georgien 2025 Travelogue

16. September - Kachetien: Sighnaghi, Zinandali, Telawi und Alawerdi

Das war eine herrlich ruhige Nacht, mitten im Touristen Hotspot, umgeben von Hotels und Restaurants! Zum Ärger der Einheimischen gab es von ca. 0Uhr bis 9:30Uhr Stromausfall, was unsere Gastgeberinnen vermutlich auch vor größere Probleme bei der Zubereitung des Frühstücks gestellt hat. Ich spekulieren, es gab es einen Gasherd, denn Spiegelei, Käseteigtaschen, Würstchen und Heißgetränke standen bereit.

Nach dem Einladen des Gepäcks starteten wir zu einem Spaziergang durch Sighnaghi und Sopo zeigte uns wie immer alles Wissenwerte, bevor wir über die alte Stadtmauer unser Auto und Arsena erreichten. Unsere Route führte uns nun nach Norden und der nächste Stopp war an der Fürstenresidenz Zinandali, dem Sommerhaus des Adeligen, Poeten, Generals und Universalgelehrten Alexander Chavchavadze aus dem frühen 19. Jahrhundert. Wir besichtigten zunächst die Weinkeller des hier ebenfalls ansässigen Weinguts, der auch als Weinmuseum genutzt wird, die älteste Flasche Tsinandali Estate Saperavi (die typische Rotweintraube Kachetiens) datiert aus dem Jahr 1841. Anschließend schlenderten wir durch die schöne Gartenanlage und wurden dann durch die Residenz geführt, die prächtig ausgestattet ist und nach der Nutzung durch die Familie Chavchavadze auch von den Zaren besucht wurde.

Zinandali

Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann Telawi, eine der Partnerstädte von Biberach, und fuhren in einen Vorort zur Familie Kbilashvili, die seit vielen Generationen die riesigen Quevri (Amphoren) für die Weinproduktion herstellt. Die etwa 2,2m-2,4m hohen Amphoren werden schichtweise aus Ton aufgebaut, die Wandstärke beträgt 3cm. Es werden immer acht Quevri parallel gebaut, nach dem Trocknen kommen diese für sieben Tage in einen großen Brennraum, der mit Holzscheiten befeuert wird und bis zu 1200°C erreicht. Danach werden die gebrannten Quevri mit Draht umwickelt und zum Schutz mit einer Art Beton eingekleidet, danach können sie abtransportiert werden. Insgesamt dauert der Herstellungsprozess drei Monate, die Abnehmer befinden sich in Georgien aber auch im Ausland, vor allem in Spanien.

Selbstverständlich stellt die Familie in den eigenen Quevris auch Wein her, der berreits einige Preise errungen hat, und wir verkosteten Kisi (weiß), Saperavi (rot) und zwei Trester (Chacha), einen aus Quevri und Holzfass, einen aus Quevri und mit Estragon. Der ohnehin schon schwere Koffer wurde nochmals um eine Flasche schwerer.

Familie Kbilashvili

Anschließend fuhren wir ins Zentrum Telawis, schlenderten etwas durch die hübsche, kleine Stadt und besuchten dann den Bauernmarkt, der uns wieder ausgesprochen gut gefiel und das eine oder andere für den besagten Koffer bereit hielt.

Telawi Markt

Letztes Ziel war dann das Kloster Alawerdi, gegründet im 4. Jahrhundert, die heutigen Bauten stammen aus dem 11. Jahrhundert.

Alawerdi

Und nun befinden wir uns im sehr komfortablen Guesthouse Alvani unweit des Großen Kaukasus, haben unser Abendessen genossen und sinken in den Schlaf...


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