Dresden 2015 |  |
Im
Oktober 2015 weilten wir eine Woche im schönen Dresden zu einer
ausgiebigen Besichtigung der Stadt und des näheren Umlands. Zusammen
mit Uwe und August dem Starken, der uns auf Schritt und Tritt
begegnete, wandelten wir auf den Spuren des 18. Jahrhunderts, aber auch
der neueren Geschichte, schließlich sind die Zerstörung im zweiten
Weltkrieg, die DDR-Zeit und nicht zuletzt der märchenhafte Wiederaufbau
der Altstadt und die Entwicklung der Neustatdt ebenso wichtige wie
interessante Themen. Am Freitag vollzog sich ein "Austausch" der
Reisebegleiter, Uwe fuhr wieder nach Köln, dafür stieß Tina aus Berlin
zu uns. Ich traf mich von Donnerstag bis Samstag darüber hinaus noch
mit den "Los REMPlos".
Nun ist GlobeTrottel.net keine politische
Seite und man wird im Geschriebenen der letzten 13 Jahre kaum eine
subjektive Stellungnahme zu zeitgeschichtlichen Themen finden. Trotzdem
kann bei einem Besuch Dresdens im Herbst 2015 der Aufmarsch der Pegida-
und Pegida-nahen Demonstranten, die an jenem Montag den abstoßenden und
völlig inakzeptablen Galgen zeigten, nicht unerwähnt bleiben. Ich könnte
jetzt viel über Toleranz, Interesse an anderen Kulturen, zivilisiertes
Verhalten und Humanität schreiben. Ich könnte schreiben, dass drei
unserer Eltern Flüchtlinge sind (Schlesien und Ostbengalen). Ich könnte
schreiben, dass ich bekennender Wirtschaftsflüchtling und unter
anderem der Arbeit wegen ins Ländle gezogen bin. Ich könnte
schreiben, dass das Flugblatt, das uns die Aktivisten eines Vereins
aus Karlsruhe zugesteckt haben, nur unsägliches, hasserfülltes
Geschwafel enthielt. Ich belasse es aber bei einem Zitat unserer
Stadtführerin (nicht wortwörtlich sondern sinngemäß zitziert): Die
ganze Versöhnung durch den Wiederaufbau der Frauenkirche, die viele
Zehntausende Menschen aus allen Ländern geleistet haben, die ganze
Solidarität und Sympathie, die Dresden und Deutschland erfahren hat,
wird jetzt von diesen Leuten mit dem Arsch wieder eingerissen.
Unser Reiseprogramm
- Samstag: Gemütliche und komplikationslose (!) Anreise mit der DB, Treffen mit Uwe am Bahnhof Neustadt, erste Erkundung rund um unser Hotel Raskolnikoff (Tipp).
- Sonntag:
Ausfahrt nach Radebeul, Besuch des "DDR-Museum Zeitreise" (Tipp),
Fahrt mit der Lößnitzgrundbahn (Lößnitzdackel) nach Moritzburg,
Spaziergang um das Schloss und die Fasanerie inklusive Sachsens
einzigem Leuchtturm. Rückfahrt und gemütlicher Abend im Restaurant Dresdner Pfanne (Tipp).
- Montag:
Mit der S-Bahn nach Bad Schandau, von dort zurück nach Königstein und
dann mit dem Schaufelraddampfer "Meißen" nach Dresden. Flucht vor dem Mob mit dem Galgen und friedliches Abendessen im
Raskolnikoff mit seiner bekannt guten Küche.
- Dienstag:
Stadtrundfahrt, geführte Besichtigungen des Zwingers, des Fürstenzuges
und rund um die Frauenkirche, Abendessen in der Altstadt und
schließlich der Nachtwächterrundgang mit August dem Starken und starken
Sprüchen.
- Mittwoch:Orgelkonzert
in der Katholischen Hofkirche (die letzte Silbermann-Orgel). Besuch des
Verkehrsmuseums, dann bringt Uwe seinen Scirocco zur
Fehlersuche in die Werkstatt, wir besichtigen den
Mathematisch-Physikalischen Salon im Zwinger. Abendessen in der
Neustadt.
- Donnerstag:
Besuch des historischen und neuen grünen Gewölbes, der Rüstkammer, der
Türckischen Cammer und einer Ausstellung mit Bildern von Robert Capa
aus
dem zweiten Weltkrieg. Ratri und Uwe essen in der "Lila Sauce" (Tipp) zu Abend, ich mit den Los
REMPlos im Canaletto im Westin.
- Freitag:
Besuch der Uhrenmanufaktur Lange und Söhne in Glashütte (ohne Souvenir) und des
Deutschen Uhrenmuseums (Tipp).
Danke, Kurt, für die Organisation! Ratri speist mit Tina im
Raskolnikoff zu Abend, ich mit den Los REMPlos im etwas überfüllten und
lauten Waldschlösschen mit einer singenden Bremer Busgesellschaft am
Nachbartisch.
- Samstag:
Einkaufen bei Pfunds Molkerei (endlich bekomme ich den lang
ersehnten Milbenkäse
und sächsischen "Berchgäse") und Fahrt zum Schloss
Pillnitz, auf dem Rückweg Einkehren im Café Toscana am blauen Wunder
und Fußmarsch entlang der Elbe zum Hotel. Abends trennen wir uns
wieder, Tina und Ratri besuchen das "Lila Sauce", ich speise mit den
Los REMPlos im William.
- Sonntag:
Gemütliche und fast komplikationslose Abreise mit der DB. Da es
beim Umsteigen in Ulm etwas hektisch wird vergesse ich meinen geliebten Hut im
Zug. Während ich nur bedröppelt dreinschaue schreitet Ratri
beherzt ein und die Schaffnerin betätigt die Notbremse...